Gutes Leben im eigenen Stadtteil
Wohnen & Wohnumfeld als wertvolle Ressource
Zur Bewältigung unserer vielschichtigen Alltagsaufgaben und Lebensherausforderungen als Erwachsene benötigen wir praktisches Wissen, Geduld und viele andere innere persönliche Ressourcen mehr. Ebenso förderlich sind äußere Ressourcen, wie unsere Wohnung, die uns als Rückzugsort dient und in die wir Menschen einladen können. Zu den äußeren Ressourcen gehört ebenso ein Wohnumfeld, in dem wir uns gerne aufhalten. Es beginnt vor unserer Haustür und umfaßt die Nachbarschaft, das Quartier, unseren Stadtteil und den ganzen Ort, in dem wir wohnen. Gute Begegnungen in unserem Wohnumfeld stärken unsere Gesundheit und unsere Persönlichkeit.
Eversten - ein schöner Teil von Oldenburg
Meine Geschichte mit "meinem" Stadtteil beginnt 1957 und hält bis heute an. Die Wohnung bzw. das Haus, in dem ich groß geworden bin, liegt am Rande des Stadtteil Eversten - in unmittelbarer Nähe von Bauernhöfen und Moor. Nach zwei bis drei Kilometern erreichte man zu Fuß oder mit dem Fahrrad alle notwendigen Einkaufsmöglichkeiten und Dienstleister. Als Kinder liefen wir selbstverständlich zu einigen Nachbarn und spielten dort in den Weiten der Gärten und auf den ruhigen Straßen. Auch wenn ich mit 19 Jahren an unterschiedlichsten Orten lebte blieb die Verbindung zu Eversten bis zum Verkauf des Elternhauses im Jahre 2003 erhalten. Anfang 2005 bot sich mir die wunderbare Möglichkeit wieder eine Wohnung in Eversten zu beziehen, die zu meiner eigenen Überraschung ein geliebter Rückzugsort bis heute für mich geblieben ist. In unzähligen Spaziergängen und Radfahrten erkunde ich seitdem die vielen kleinen Wege und Querverbindungen durch das grüne Eversten.
Mein Engagement für Eversten
Kirchliches Engagement
Gemeindeleben und Ehrenamt gehören für mich seit meiner Entscheidung für den christlichen Glauben in 1994 zusammen. In der damaligen schwierigen Lebens- und Berufssituation war das Ehrenamt ein heilsame Möglichkeit für mich, lockere Gemeinschaft zu haben und meine Belastungsfähigkeit zu trainieren und wieder aufzubauen. 2016 wechselte ich zur Kreuzkirche in Eversten. Auch hier bieten sich erneut auf spielerische Weise viele ehrenamtliche Möglichkeiten, Gemeinschaft zu haben und meinem "Lieblingsstadtteil" Eversten zu dienen.
Alltagsbegleitung
Seit Mai 2022 begleite ich über die Einrichtung evasenio e.V. (Evangelische Seniorenhilfe Eversten/Bloherfelde) ehrenamtlich mit großer Freude ältere Menschen in Eversten: spazierengehen, einkaufen, Gespräche - immer sind es für mich wertvolle Stunden des Miteinanders. Um die Verbundenheit und den Austausch unter uns Alltagsbegleitern zu stärken, habe ich kurze Zeit später einen Stammtisch Alltagsbegleitung gegründet, der sich regelmäßig einmal im Monat trifft.
Das Stadtteilteam Eversten
Im Dezember 2022 hatte ich im Rahmen der Initiative #MehrÄlterBunter der Stadt Oldenburg die Gelegenheit, eine Projektidee für die äußere Ressource: Wohnumfeld und Stadtteil näher vorzustellen. Bereits im Januar 2023 folgten erste fruchtbare Gespräche mit der für das Inclusive Quartiersmanagement (IQM) bei der Stadt Oldenburg zuständigen Mitarbeiterin Susanne Röschmann. Zusammen mit der Stadt Oldenburg habe ich ein Stadtteilteam Eversten ins Leben gerufen, welches sich mit anderen Akteuren aus dem Stadtteil Eversten regelmäßig seit Februar 2023 trifft. Ziel ist die Vernetzung von Vertretern der Einrichtungen (Vereine, Kirchen & mehr) und Bewohner im Stadtteil und die gegenseitige Unterstützung bei Projektideen von und für Jung und Alt unter dem Motto "Gutes Leben im Stadtteil Eversten für Alle". Der Austausch ist für mich als Everstenerin eine große Bereicherung. Neben der Entwicklung eines Leitbildes und Projekten für den Stadtteil ist es uns wichtig, bei den Treffen Zeit für Begegnung und persönlichen Austausch zu haben. Das Stadtteilteam ist offen für neue Akteure und BürgerInnen aus dem Stadtteil.
Geht ist im Jahr 2023 eher um Kennenlernen, Gemeinschaft und Entwicklung von Leitgedanken, wird es 2024 verstärkt um die Umsetzung von Projektideen mit und für alle Generationen im Stadtteil Eversten, z.B. im Rahmen der Festlichkeiten zur 100jährigen Eingemeindung von Eversten zur Stadt Oldenburg.
Projekt Erntezeit50plus - Gutes Altern in Eversten
Menschen in Deutschland werden älter und leben länger. Im Stadtteil Eversten liegt der Anteil der über 45jährigen bereits zur Zeit bei gut 50%. Die neue lange Lebensspanne bringt Chancen, aber auch neue Herausforderungen/Stress mit sich: Wie gestalte ich den Ruhestand, Wer braucht mich noch etc?
Erwachsenleben gUG möchte durch beratende, bildende und begungsfördernde Angebote dazu beitragen, dass die Älteren sich im Stadtteil Eversten als wichtigen Teil der Bewohner wahrnehmen, die sowohl mit ihren Einschränkungen akzeptiert, als auch mit ihrem Potential und ihrem Wunsch nach aktiver Teilhabe - z.B. als Stadtteilkümmerer oder Mentor für Jüngere - wertgeschätzt werden. Zufriedene und resiliente Ältere fördern die Attraktivität und Gesundheit eines ganzen Stadtteils.
Im Mai 2023 habe ich einen Förderantrag für das Projekt Erntezeit50plus bei der Stadt Oldenburg /Offene Altenhilfe eingereicht, der leider abschlägig entschieden wurde, da für 2024 keine Gelder für neue Projekte in dem Bereich zur Verfügung stehen. Die Recherche nach geeigneten Fördermöglichkeiten geht weiter. Auch dazu werde ich hier weiter berichten. Mein Herz schlägt für die Älteren in Eversten, insbesondere die Unterstüzung von Bewegungs- und Begegnungsmöglichkeiten in öffentlichen Räumen - drinnen und draußen.
Mehr unter www.lebendiges-eversten.de