Das Quartier als Begegnungsraum
Es wäre möglich, die Formen der Urbanisierung zu kontrollieren,
wenn nur die Strukturierung des Raumes in Übereinstimmung
mit der Fähigkeit des Menschen, sich in ihm zu bewegen, erfolgte.
Ivan Illlich
Ein attraktives Wohnumfeld vor unserer Haustür ist eine wertvolle äußere Ressource zur Bewältigung unseres Erwachsenlebens und zur Gesunderhaltung. Ist er doch der Ort, an dem wir uns begegnen und bewegen können, die Natur genießen und für eine Weile einen gesunden Abstand zu unseren häuslichen Pflichten haben. Es beginnt vor unserer Haustür und umfaßt die Nachbarschaft, das Quartier und das ganze Stadtteil, in dem wir wohnen. Gute Begegnungen in unserem Wohnumfeld stärken unsere Gesundheit und unsere Persönlichkeit.
In unserem Lebensgarten finden wir den Lebensbereich "Wohnen & Wohnumfeld". Insbesondere für den älteren Menschen bekommt das unmittelbare Wohnumfeld wieder eine ganz besondere Bedeutung für seine Bedürfnisse nach Versorgung und Begegnung. "Das unmittelbare Wohnumfeld wird umso bedeutsamer, je stärker andere räumliche Kontexte wegfallen oder brüchig werden. Durch die mit dem Alter zunehmende Begrenzung der Aktions- und Handlungsspielräume werden alternde Menschen immer stärker auf ihren sozialen Nahraum verwiesen, der zum zentralen Ort der Lebensgestaltung wird. Er erhält damit wachsende Bedeutung für Wohlbefinden, Lebensqualität und Teilhabe" (Cornelia Kricheldorff, Frank Oswald in: Gelingendes Altern in Sozialraum und Quartier; Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie 2015/5)