Erschöpfungsdepression - Depression


 

Die Erschöpfungsdepression ist eine Unterform der Depression. Viele Symptome sind ähnlich. Für die Erschöpfungsdepression gilt als Ursache, dass die Betroffenen über viele Jahre gewirkt, gehandelt, "gepowert" haben. Oftmals mit viel Engagement und Freude, doch die dauerhafte, nahezu ununterbrochene Höchstleistung führte allmählich in eine Erschöpfung oder später sogar in eine Erschöpfungsdepression.

Diese Art der Leistungsvorgeschichte ist bei einer Depression nicht zwingend ursächlich. Allerdings ist die Depression selber oftmals mit einem hohen Stresspegel verknüpft: so setzt es uns z.B. unter stetigen Stress, wenn wir glauben, alles schaffen zu müssen, was "der Andere normalerweise" in seinem Alltag bewältigt. Der Vergleich mit dem "Gesunden" vermehrt unseren Leidensdruck. Oder es setzt uns unter Stress, wenn wir meinen, wir können nur dann glücklich sein, wenn wir bestimmte Ziele und Träume im Leben erreicht haben. Unerfüllte Ideale, so gut sie auch gemeint sind, können uns in einer Spirale von Hoffen und Enttäuschtsein allmählich depressiv machen. Holger Reiners nennt diese Ideale treffend Lebensillusionen (Holger Reiner; Das heimatlose Ich; Aus der Depression zurück ins Leben, 2002).  Nicht zuletzt ist die depressive Episode selber durch das ständige Grübeln und die schwelende Hilf- und Hoffnungslosigkeit  jeden Tag eine permanente Stressbelastung für Körper und Seele.

Nicht selten geht einer Erschöpfungsdepression eine Depression voraus, so wie in meinem Fall (double depression). Bereits als frühe Jugendliche hatte ich - wie ich heute weiß - eine Dysthymia. Die damit verbundenen Gefühle von Angst und Minderwertigkeit versuchte ich durch Höchstleistungen über viele Jahre zu kompensieren. Selbstwert und Leistung waren lange Zeit sehr eng verknüpft.

Nähere Infos dazu auch unter: "Unser stressiges Leben: Wie Depression und Stress zusammenhängen" (https://minddoc.de/magazin/stress-und-depression/)